Liebe Patientinnen und Patienten,
die Stroke Unit ist eine Spezialstation für Betroffene mit einem Schlaganfall oder dem Verdacht darauf. 2007 wurde die Stroke Unit an Ihrem KMG Klinikum Güstrow gegründet und 2008 erstmals von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft (DSG) zertifiziert. 2021 wurde sie darüber hinaus von der European Stroke Organisation als ESO Stroke Unit zertifiziert.
Das Ziel der Stroke Unit ist die rasche, umfassende Diagnostik, die meist mittels Computertomografie (CT) oder Kernspintomografie (MRT) des Gehirns, Ultraschalluntersuchungen der das Gehirn versorgenden Gefäße sowie der Messung von Blutdruck und EKG erfolgt. Unter Berücksichtigung von Ursache, Ort der Schädigung und Begleiterkrankungen erfolgt dann die notfallmäßige Akutbehandlung in 24-Stunden-Bereitschaft, um
Die Stroke Unit steht unter der Leitung von PD Dr. med. Tim Jürgens. Er ist Chefarzt der Klinik für Neurologie an Ihrem KMG Klinikum Güstrow.
Dies alles lässt sich nur durch die eng aufeinander abgestimmte kollegiale Zusammenarbeit in einem multiprofessionellen Team aus motiviertem pflegerischen und ärztlichen Personal, Sozialdienst, Mitarbeiter*innen aus den Bereichen Logopädie, Physiotherapie, Ergotherapie und neurologischer Funktionsdiagnostik erreichen.
Es besteht zudem eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen im Haus, wie der Kardiologie, Radiologie und Gefäßchirurgie. Zudem besteht eine Kooperationsvereinbarung mit der Neurochirurgie und der interventionellen Neuroradiologie der Universitätsmedizin Rostock.
Unsere zertifizierte regionale Stroke Unit hat 6 Behandlungsplätze, die über einen Monitor zur Überwachung der Vitalwerte und über verschiedene Medizingeräte zur Sicherstellung der erforderlichen Therapien verfügen. Die Zweibett-Zimmer sind mit einem behindertengerechten Bad ausgestattet.
Beim Schlaganfall kommt es meist durch einen Verschluss oder eine Verengung von Blutgefäßen zu einer Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff. Welche Ausfälle (wie z. B. einseitige Lähmungen und Sprachstörungen) dann auftreten hängt davon ab, welche Region des Gehirns nicht ausreichend durchblutet wird. Daneben gibt es Vorboten von Schlaganfällen, bei denen sich die Ausfälle innerhalb von 24 Stunden (meist innerhalb einer Stunde) wieder komplett zurückbilden. Auch in diesen Fällen ist eine Behandlung auf einer Schlaganfallstation wichtig, da - wie bei einem Erdbeben - oft ausgeprägtere Schlaganfälle folgen können. Häufige Ursachen einer Minderdurchblutung sind vom Herzen ausgehende Gerinnsel bei Herzrhythmusstörungen (wie Vorhofflimmern), aber auch durch Arteriosklerose bedingte Gefäßverengungen oder -verschlüsse. Diese können durch hohen Blutdruck, hohe Blutfette und Diabetes entstehen.
Entscheidend ist das frühe Erkennen eines Schlaganfalls, denn dann besteht die Möglichkeit, mittels einer gerinnselauflösenden Therapie, die über die Vene verabreicht werden kann, die Durchblutung wieder herzustellen. Sind größere hirnversorgende Gefäße verschlossen, so kann versucht werden, die Gerinnsel mittels eines Katheters durch die Leistenschlagader zu entfernen.
PD Dr. med. Tim Jürgens
Chefarzt
Stefanie Behrens
Oberärztin
Andrea Narjes
Sekretariat