Etwa ein Viertel der Bundesbürger*innen leidet im Laufe der Lebensspanne unter einer psychischen Störung. Zu den häufigsten zählen depressive Störungen, psychotische Erkrankungen, aber auch psychosomatische Belastungen. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl anderer Störungen, die ebenfalls zu erheblichem Leidensdruck führen und die einer intensiveren Behandlung bedürfen, als es ambulant möglich ist.
Für die meisten dieser Störungen gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten – z. B. im teilstationären Rahmen. Entgegen der landläufigen Meinung ist bei adäquater Behandlung der Verlauf der meisten dieser Störungen gutartig und die Betroffenen können eine gute Lebensqualität erlangen.
Auf dieser Seite können Sie sich genauer über das Therapieangebot unserer Tagesklinik für Allgemeinpsychiatrie (TK-A) am KMG Klinikum Güstrow informieren. Am Ende finden Sie eine Zusammenfassung in Form häufig gestellter Fragen (FAQ). Natürlich stehen wir Ihnen auch gerne für Ihre persönlichen Fragen zur Verfügung. Sie erreichen uns telefonisch und per E-Mail unter den unten angegebenen Kontaktdaten.
Ihr Team der Tagesklinik für Allgemeinpsychiatrie
Freudlosigkeit, Energiemangel, Interessensverlust sowie eine traurige Stimmung und unangemessene Schuldgefühle können Symptome einer Depression sein. Aber auch körperliche Schmerzen, sozialer Rückzug und Gedanken, nicht mehr leben zu wollen, können dazu gehören. Depressionen können einen leichten, selbstbegrenzenden Verlauf nehmen oder aber auch zu schweren Belastungen und deutlichen Funktionseinbußen führen.
Heute weiß man, dass Depressionen aus einem von genetischen Belastungen, durch äußere Ereignisse ausgelösten Stress sowie psychologischen inneren Prozessen heraus entstehen können. Unter geeigneter Behandlung sind depressive Episoden in der Regel gut begrenzbar und im Schweregrad schnell abzumildern.
Die Tagesklinik für Allgemeinpsychiatrie steht allen Patient*innen offen, deren depressive Störung im ambulanten Rahmen nicht ausreichend behandelt werden kann Möglicherweise weisen die Patient*innen zusätzlich zur Depression noch weitere psychische oder körperliche Störungen auf und bedürfen deshalb einer intensiveren Behandlung. Oder aber sie wollen sich nach einer stationären Behandlung noch weiter stabilisieren und auf die Entlassung vorbereiten.
In der Tagesklinik für Allgemeinpsychiatrie wird zunächst ein individuelles Störungsmodell entwickelt, aus dem dann persönliche therapeutische Ziele abgeleitet werden können. Gemeinsam mit den Patient*innen werden dann die genauen Schritte, die zu den jeweiligen Zielen führen, besprochen und nach und nach umgesetzt. Aber auch antidepressiv wirksame Medikamente werden bei gegebener Indikation angeboten. Darüber hinaus erhalten unsere Patient*innen Unterstützung dabei, angenehme sowie Pflichtaktivitäten wieder aufnehmen zu können und in ihr soziales Leben
Psychotische Störungen wie z. B. die schizophrene Störung können mit Wahn und Wahrnehmungsstörungen aber auch deutlichen Störungen des Antriebs einhergehen. In der Akutphase ist häufig eine stationäre Behandlung nötig – aber nicht immer. Psychotische Episoden können durch das intensive Behandlungssetting in der TK-A zum Teil gut abgefangen werden. Gleichzeitig bietet die TK-A betroffenen Menschen aber auch die Möglichkeit, sich im Anschluss an eine eventuell nötige stationäre Behandlung im teilstationären Rahmen weiter zu stabilisieren. Dabei kann es auch um das Training kognitiver oder sozialer Fertigkeiten gehen, je nach individuellem Bedarf auch um den beruflichen Wiedereinstieg bzw. die Klärung der beruflichen Perspektive.
Außer psychotischen Erkrankungen wie z. B. der Schizophrenie können auch andere Erkrankungen, die mit psychotischen Symptomen einhergehen, Gegenstand der Behandlung in der TK-A sein. Beispielsweise können drogeninduzierte Psychosen oder psychosenahe Beschwerden bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung in den Blick genommen werden.
Entgegen der allgemein weitverbreiteten Meinung, dass psychotische Erkrankungen schwer zu behandeln seien und sich Betroffene und deren Familien auf langfristig bestehende Beeinträchtigungen einstellen müssten, haben die meisten von einer psychotischen Erkrankung betroffenen Menschen gute Aussichten darauf, in ein für sie gutes und zu ihnen passendes Leben zu finden.
Körperliche Beschwerden wie z. B. Schmerzen, Herzbeschwerden, Schwindel, deren körperliche Abklärung keine Befunde ergeben, die diese Beschwerden ausreichend erklären, stellen den Hauptanteil der psychosomatischen Störungen dar. Diese Störungen sind sehr häufig.
Häufig durchlaufen die betroffenen Patient*innen eine Odyssee durch unterschiedlichste medizinische Abklärungen und vergebliche Behandlungsversuche, die sämtlich nicht zum gewünschten Erfolg führen. Dies ist für die Patient*innen zusätzlich zu den wahrgenommenen Beschwerden sehr frustrierend. Die Voraussetzung für eine wirksame Therapie solcher Störungen ist das Erkennen der Zusammenhänge zwischen den körperlichen Beschwerden und psychischen Prozessen.
Auch mit Patient*innen, die unter solchen Störungen leiden, wird in der TK-A ein individuelles Störungsmodell sowie ein individuell abgestimmter Behandlungsplan entwickelt. Die Therapie integriert dann auch körperliche Aktivierung sowie bei Bedarf physiotherapeutische Maßnahmen.
Die psychotherapeutische Behandlung der Patient*innen in der TK-A findet sowohl in Einzel- wie auch Gruppengesprächen statt. Dabei geht es zunächst darum, zu erkennen, woraus die jeweiligen Belastungen resultieren, welche Faktoren als ursächlich eine Rolle gespielt haben, und welche Faktoren die Störung aufrechterhalten. Dabei stehen die jeweils individuellen Gegebenheiten im Mittelpunkt.
Aus dem so gewonnenen Verständnis für die individuelle Störung leiten sich dann die therapeutischen Schritte ab. Ziel ist dabei nicht nur die Beschwerdefreiheit, also der Wegfall von Belastungen. Darüber hinaus geht es auch darum, wieder genussvolle und angenehme Bausteine ins Leben zu holen sowie, wo nötig, die soziale Situation zu klären Ein Beispiel hierfür ist die berufliche Perspektive der Patient*innen zu klären.
Außer psychotherapeutischen Einzel- und Gruppengesprächen im engeren Sinn beinhaltet das Behandlungsangebot in der TK-A auch weitere Therapien wie die Ergotherapie. Hier können Patient*innen ihre kreativen Ressourcen wieder aktivieren und sich in der Gruppe gemeinsam darüber austauschen. Zum anderen werden hier auch kognitive Fertigkeiten wie Konzentration, Aufmerksamkeit und anderes auf eine freie und druckfreie Weise trainiert.
Zudem sind in das Behandlungsangebot der TK-A auch Therapien zur körperlichen Aktivierung integriert. Diese werden teils in Form von Spaziergängen, teils aber auch durch Tanztherapie und physiotherapeutische Bewegungsangebote umgesetzt.
In täglichen Morgen- und Abschlussrunden werden die einzelnen Tage vorbesprochen bzw. abschließend reflektiert.
Selbstverständlich findet in der TK-A auch eine medizinische Betreuung statt. Diese bezieht sich zum einen auf körperliche Erkrankungen, aber auch auf die medikamentöse Einstellung der behandelten psychischen Störungen. Nicht jede der in der TK-A behandelten psychischen Störungen erfordert eine medikamentöse Einstellung. Sollte dies aber der Fall sein, kann diese in der TK-A vorgenommen werden. Die diagnostische Abklärung chronischer körperlicher Beschwerden findet in der TK-A jedoch nicht statt.
Wie erhalte ich einen Behandlungsplatz in der TAZ?
Der erste Kontakt mit der TAZ kann sowohl direkt über die Kontaktdaten, die Sie unten auf dieser Seite finden, als auch über niedergelassene Ärzt*innen oder Psychotherapeut*innen erfolgen. Im ersten Schritt wird ein Vorgespräch vereinbart. Potenzielle Patient*innen können beim Vorgespräch genauere Informationen zur Behandlung bekommen. Gleichzeitig trifft die Gesprächspartnerin aus dem Behandlungsteam eine diagnostische Einschätzung, inwieweit eine Behandlung in der TAZ erfolgversprechend sein kann.
Wie ist der Tagesablauf strukturiert?
Der äußere Rahmen der Behandlung ist tagesklinisch, das bedeutet, dass die Patient*innen von Montag bis Freitag immer von 8 bis 16:00 Uhr behandelt werden. Es finden sowohl Einzel- als auch Gruppengespräche statt. Das Angebot beinhaltet nicht nur psychotherapeutische Sitzungen im engeren Sinne, sondern auch Spezialtherapien – nämlich Ergotherapie, Kunsttherapie, Musik- und Tanztherapie sowie körperlich aktivierende Gruppen, die von Physiotherapeut*innen durchgeführt werden. Die Dauer der Behandlung erstreckt sich in der Regel über zirka 8 Wochen, mit großen individuellen Unterschieden.
Es findet auch eine medizinische Betreuung statt. Unklare körperliche Beschwerden sollten aber bereits im Vorfeld der Behandlung abgeklärt werden.
Ihr auf Sie persönlich abgestimmter Behandlungspfad
Inhaltlich wird mit allen Patient*innen zu Beginn der Behandlung ein individuelles Modell der vorliegenden Störung erarbeitet. Dies dient dazu, die zentralen Ängste zu erkennen und sich die Gedanken, die zu diesen Ängsten führen bzw. diese aufrechterhalten, bewusst zu machen. Außerdem geht es dabei darum, Sicherheits- und Vermeidungsverhaltensweisen zu identifizieren, die aus den Ängsten resultieren und sie zwar kurzfristig bessern, auf lange Sicht aber aufrecht erhalten.
Expositionsübungen mit dem Ziel, übertriebene Ängste durch hilfreichere Gedanken zu ersetzen
Im nächsten Schritt werden dann die im Störungsmodell erarbeiteten Gedankenfallen systematisch in Frage gestellt und durch hilfreichere Gedanken ersetzt. Parallel dazu finden Verhaltensexperimente und Expositionsübungen statt, bei denen zum einen übertriebene Ängste widerlegt, zum anderen die neuen, funktionalen Gedanken getestet und trainiert werden.
So wird das Erleben von Selbstwirksamkeit gefördert. Dies schafft dann auch die Grundlage dafür, wieder angenehmen Aktivitäten nachgehen zu können, Ressourcen zu mobilisieren und auch Pflichtaktivitäten wieder gezielt anzugehen.
Die zentrale Rolle in der Therapie spielen, wie gesagt, Verhaltensexperimente und Expositionen. Wenn jemand zum Beispiel wegen sozialer Ängste kaum noch aus dem Haus geht oder eine traumatisierte Frau nach einer Vergewaltigung Erinnerungen daran um jeden Preis zu vermeiden versucht, geht es folgerichtig darum, aus dem Haus zu gehen bzw. die Erinnerungen zuzulassen. So können Menschen katastrophisierende Gedanken entmachten und sich die Erfahrung ermöglichen, dass sie dem, was Sie fürchten, gewachsen sind.
Was geschieht nach Abschluss der Behandlung?
Zum Ende der Therapie hin findet dann die Entlassungsvorbereitung statt. Diese besteht in einer möglichst nahtlosen Überleitung in eine ambulante Weiterbehandlung, wenn diese nötig ist. Außerdem vermitteln wir dabei einen gelingenden Umgang mit Stresssituationen und Rückfällen nach der tagesklinischen Behandlung.
Der erste Kontakt mit der TK-A kann sowohl direkt über die Kontaktdaten, die Sie unten auf dieser Seite finden, als auch über niedergelassene Ärzt*innen oder Psychotherapeut*innen erfolgen. Ein Teil der Patient*innen wird auch zur Stabilisierung von Akutstationen in die TK-A verlegt. Interessierte Patient*innen können ein Vorgespräch vereinbaren. Selbstverständlich ist es auch möglich, sich die Räumlichkeiten vorab anzusehen.
Der äußere Rahmen der Behandlung ist tagesklinisch. Das bedeutet, dass sich die Patient*innen von Montag bis Freitag immer von 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr in der TK-A einfinden. Es finden sowohl Einzel- als auch Gruppengespräche statt. Das Angebot beinhaltet nicht nur psychotherapeutische Sitzungen im engeren Sinn, sondern auch Spezialtherapien (siehe oben). Diese bestehen in Ergotherapie, Kunsttherapie, Musik- und Tanztherapie sowie körperlich aktivierenden Gruppen, die von Physiotherapeut*innen durchgeführt werden. Die Dauer der Behandlung erstreckt sich in der Regel über ca. 4 bis 8 Wochen – mit großen individuellen Unterschieden. Es findet auch eine medizinische Betreuung statt. Unklare körperliche Beschwerden sollten aber bereits im Vorfeld der Behandlung abgeklärt werden.
Zum Ende der Therapie hin findet dann die Entlassungsvorbereitung statt. Diese besteht in einer möglichst nahtlosen Überleitung in eine ambulante Weiterbehandlung, wenn diese nötig ist. Außerdem vermitteln wir dabei einen gelingenden Umgang mit Stresssituationen und Rückfällen nach der tagesklinischen Behandlung.
Das KMG Klinikum Güstrow hat spezialisierte Tageskliniken für Patient*innen über 60, solche mit Traumafolgestörungen, Angst- und Zwangserkrankungen sowie mit Abhängigkeitserkrankungen. Die meisten anderen psychischen Störungen werden in der TK-A behandelt.
Wenn Sie Fragen dazu haben, ob Sie von einer Behandlung in der TK-A profitieren könnten, wenden Sie sich bitte an die unten angegebenen Kontaktdaten.
Angewandt werden psychotherapeutische Einzel- und Gruppengespräche sowie zusätzliche Therapien wie Ergotherapie, Musik-, Tanz- und Physiotherapie.
Die Dauer der Behandlung ist bei den einzelnen Patient*innen und Patienten der TK-A sehr verschieden und wird individuell abgestimmt. Sie beträgt zwischen 2 und 8 Wochen.
In der TK-A behandelt zu werden bedeutet, immer wochentags von Montag bis Freitag von 08:00- Uhr bis 15:30 Uhr an der Behandlung teilzunehmen. An den Wochenenden findet keine Therapie statt. Die Patient*innen übernachten zu Hause.
Sie können entweder direkt mit uns Kontakt aufnehmen und auf Wunsch ein Vorgespräch vereinbaren oder sich über ihre*n niedergelassene*n Ärzt*in zu uns vermitteln lassen.
Das Team besteht aus Ärzt*innen, Psycholog*innen, dem Pflegeteam und Spezialtherapeut*innen für die Ergo-, Kunst-, Tanz- und Bewegungstherapie. Außerdem sind Sozialarbeiter*innen Teil des Teams.
Wenn Sie unklare körperliche Beschwerden haben, die noch diagnostisch abgeklärt werden müssen, an einer akuten Psychose leiden oder Suchtmittel in missbräuchlicher Weise konsumieren, ist es wichtig, diese Störungen vor einer Behandlung in der TK-A abklären und behandeln zu lassen. Wenn Sie unsicher sind, ob sie von einer Behandlung in der TK-A profitieren können, wenden Sie sich an die unten angegebenen Kontaktstellen für eine erste orientierende Beratung. Ihre Ansprechpartnerinnen sind die Pflegefachkraft Maren und Frau C. Runte.
Dr. med. Anne Kruttschnitt
Chefärztin