Tagesklinik für Gerontopsychiatrie in Mecklenburg-Vorpommern 

Die Behandlung eignet sich für Menschen ab dem 60. Lebensjahr, die noch in der Lage sind, zu Hause zu wohnen. Grundsätzlich behandeln wir alle alterspsychiatrischen Krankheitsbilder, ausgenommen sind im Vordergrund stehende Suchterkrankungen. Hierfür bieten wir an unserem KMG Klinikum Güstrow eine eigene Tagesklinik für Suchterkrankungen an.

Behandelt werden vor allem ältere Menschen mit affektiven Störungen wie Depressionen und Angst, aber auch Menschen mit psychosomatischen Beschwerdebildern und Menschen mit komplexer Trauerreaktion.

Während bei jüngeren Patient*innen bei leichten Depressionen ein Beobachtungszeitraum ohne Behandlung sinnvoll sein kann, verschlechtert sich eine leichte depressive Episode bei älteren häufiger. Hier ist es also besonders wichtig, eine Behandlung rechtzeitig vorzubereiten.

Die Altersgrenzen ab 60 Jahren wurde deshalb ausgewählt, da in der Gruppe der Älteren eine Häufung von psychischen Beschwerden und Störungen rund um den Zeitpunkt der Berentung auftritt. Sollte bereits ein Rentenantrag gestellt worden sein, der noch nicht abgeschlossen ist, so bieten wir diesen Patient*innen in unserer Tageklinik eine Behandlung zur Krisenintervention und Stabilisierung von maximal 6 Wochen an. Bei anderen Patient*innen ist auch eine längere Behandlungsdauer möglich.

Unsere Ziele sind die Milderung der Krankheitssymptome und Verbesserung der Resilienz, die Aktivierung von erhaltenen Fähigkeiten und damit Erhalt einer größtmöglichen selbstständigen Lebensführung sowie die Vermeidung oder Verkürzung einer Krankenhausbehandlung.

Auf dieser Seite können Sie sich genauer über das Therapieangebot unserer Tagesklinik für Gerontopsychiatrie informieren.  Am Ende finden Sie eine Zusammenfassung in Form häufig gestellter Fragen (FAQ). Natürlich stehen wir Ihnen auch gerne für Ihre persönlichen Fragen zur Verfügung. Sie erreichen uns telefonisch und per E-Mail unter den unten angegebenen Kontaktdaten.

Ihr Team der Tagesklinik für Gerontopsychiatrie im GPZ

Die Störungsbilder

Depressionen zeigen sich im Alter häufig durch anhaltende Traurigkeit oder Gefühllosigkeit, Interessenverlust, Schlafstörungen, Erschöpfung, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme sowie Appetitmangel und Gewichtsverlust.

Oft treten auch körperliche Beschwerden mit und auch ohne organische Ursache auf.

Häufig sind soziale Isolation und der Verlust von Selbstwertgefühl und Lebenssinn. Die Symptome können durch altersbedingte Veränderungen, Mangelerscheinungen, körperliche Leiden, Medikamente oder durch den Verlust des Arbeitsplatzes oder von nahestehenden Personen ausgelöst oder verstärkt werden.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind hier besonders wichtig.

In der Tagesklinik für Gerontopsychiatrie wird das Krankheitsmodell erklärt und die Patient*innen werden darüber informiert wie die Erkrankung in der Regel verläuft und welche Behandlungsmöglichkeiten bestehen. Neben der medikamentösen Behandlung kann hier aus einer Vielzahl von Therapieangeboten ausgewählt werden. Die Gruppenpsychotherapie wird psychologisch geleitet und Sie haben während Ihrer Behandlung auch die Möglichkeit, mit Ihrem*Ihrer Bezugstherapeut*in Probleme unter vier Augen zu besprechen.

Zu unserem ganzheitlichen Behandlungsangebot zählt eine umfassende Diagnostik und Therapie. Auf dieser Basis erarbeiten wir einen individuellen Behandlungsplan, der folgende Bausteine enthalten kann:

  • Gruppenpsychotherapie
  • Ergotherapie
  • Bewegungstherapie
  • Musiktherapie
  • Entspannungstraining
  • Tanztherapie
  • Krankengymnastik
  • Sozialberatung
  • Planung der weiteren Versorgung

Eine bipolare Störung im Alter ist durch starke Stimmungsschwankungen zwischen Manie (mit Antriebssteigerung) und Depressionen (mit Antriebsmangel) gekennzeichnet.

Manische Phasen umfassen übermäßige Euphorie, gesteigerte Aktivität, vermindertes Schlafbedürfnis und impulsives Verhalten. Teilweise gehen die erkrankten Personen in dieser Phase auch sehr leichtfertig mit ihren Geldausgaben um, was zur Verschuldung führen kann.

Depressive Phasen zeigen sich häufig durch Gefühllosigkeit oder Traurigkeit, Interessenverlust, Erschöpfung und Suizidgedanken.

Im Alter können diese Symptome durch altersbedingte körperliche und soziale Veränderungen verstärkt sein.

Eine sorgfältige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Wohlbefinden und die psychische Stabilität wieder zu verbessern.

Zu unserem ganzheitlichen Behandlungsangebot zählt eine umfassende Diagnostik und Therapie. Auf dieser Basis erarbeiten wir einen individuellen Behandlungsplan, der folgende Bausteine enthalten kann:

  • Gruppenpsychotherapie
  • Ergotherapie
  • Bewegungstherapie
  • Musiktherapie
  • Entspannungstraining
  • Tanztherapie
  • Krankengymnastik
  • Sozialberatung
  • Planung der weiteren Versorgung

Trauer ist erst einmal ein normales Gefühl ohne Krankheitswert bei schweren Verlusten. Davon abzugrenzen ist eine verlängerte Trauerreaktion, die auch anhaltende komplexe Trauerstörung genannt wird. Diese ist gekennzeichnet durch einen intensiven, andauernden Trauerschmerz von über 12 Monaten. Die Symptome umfassen anhaltende Sehnsucht, emotionale Taubheit, Schwierigkeiten, das Leben weiterzuführen und starke Traurigkeit.

Betroffene haben oft Probleme im sozialen und beruflichen Bereich und erleben eine stark beeinträchtigte Lebensqualität.

Zu unserem ganzheitlichen Behandlungsangebot zählt eine umfassende Diagnostik und Therapie. Auf dieser Basis erarbeiten wir einen individuellen Behandlungsplan, der folgende Bausteine enthalten kann:

  • Gruppenpsychotherapie
  • Ergotherapie
  • Bewegungstherapie
  • Musiktherapie
  • Entspannungstraining
  • Tanztherapie
  • Krankengymnastik
  • Sozialberatung
  • Planung der weiteren Versorgung

Psychosen im Alter sind durch Wahrnehmungsstörungen wie Halluzinationen und Wahnvorstellungen gekennzeichnet. Manchmal sind sie schon seit vielen Jahrzehnten als Erkrankung bekannt, manchmal treten sie im Alter neu auf.

Zu den Symptomen gehören neben wahnhaften Gedanken, Verwirrung, Desorganisation und emotionale Veränderungen. Die Ursachen können vielfältig sein, auch neurologische Erkrankungen oder medikamentöse Nebenwirkungen können eine Psychose im Alter auslösen.

Die Störung beeinträchtigt das tägliche Leben erheblich, ebenso wie das soziale und familiäre Umfeld.

Eine sorgfältige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Wohlbefinden und die psychische Stabilität wieder zu verbessern.

Zu unserem ganzheitlichen Behandlungsangebot zählt eine umfassende Diagnostik und Therapie. Auf dieser Basis erarbeiten wir einen individuellen Behandlungsplan, der folgende Bausteine enthalten kann:

  • Gruppenpsychotherapie
  • Ergotherapie
  • Bewegungstherapie
  • Musiktherapie
  • Entspannungstraining
  • Tanztherapie
  • Krankengymnastik
  • Sozialberatung
  • Planung der weiteren Versorgung

Psychosomatische Erkrankungen gehen in der Regel mit deutlichen körperlichen Beschwerden einher. Oft werden die Symptome durch psychische Faktoren wie Stress, Depressionen oder Angst ausgelöst oder verstärkt.

Auch Schmerzen am Skelettapparat, Magen-Darm-Probleme, Herz-Kreislauf-Beschwerden und chronische Müdigkeit können zur Symptomatik gehören.

Diese Beschwerden haben in diesem Zusammenhang dann keine ausreichende medizinische Ursache und können zu erheblichem Leid und Funktionsbeeinträchtigungen führen.

Die Behandlung erfordert oft einen ganzheitlichen Ansatz, der medizinische und psychotherapeutische Maßnahmen kombiniert.

Zu unserem ganzheitlichen Behandlungsangebot zählt eine umfassende Diagnostik und Therapie. Auf dieser Basis erarbeiten wir einen individuellen Behandlungsplan, der folgende Bausteine enthalten kann:

  • Gruppenpsychotherapie
  • Ergotherapie
  • Bewegungstherapie
  • Musiktherapie
  • Entspannungstraining
  • Tanztherapie
  • Krankengymnastik
  • Sozialberatung
  • Planung der weiteren Versorgung
Unser Behandlungskonzept zur Bewältigung Ihrer aktuellen psychischen Erkrankung

In der Tagesklinik für Gerontopsychiatrie nutzen wir ein integratives Behandlungskonzept, hier werden verschiedene Therapieverfahren miteinander kombiniert, um die Stärken verschiedener Ansätze zu nutzen und auf die Bedürfnisse des*der Patient*in individuell einzugehen.

Unser oberstes Behandlungsziel lautet: „Hilfe zum Leben“.

Die Behandlung in der Tagesklinik für Gerontopsychiatrie berücksichtigt die Vielschichtigkeit seelischer Störungen bei älteren Menschen. Neben dem psychotherapeutischen Angebot umfasst die Behandlung auch eine medikamentöse Therapie, wenn diese notwendig ist und gewünscht wird.

Bei unserem integrativen Behandlungskonzept liegt der Fokus auf der systemischen Grundhaltung, ergänzt durch kognitive und verhaltenstherapeutische Techniken. Als Grundlage nutzen wir das SOK-Modell, hierbei geht es um die Förderung von Anpassungsprozessen, um das Wohlbefinden im Alter zu steigern. Konkret geht es dabei um drei Strategien: Selektion, Optimierung und Kompensation.

Neben der konkreten Behandlung psychischer Störungen liegt unser Augenmerk auch auf der Substitution wichtiger Nährstoffe wie Vitaminen, um die Selbstheilung und Resilienz – also die Fähigkeit, auf Probleme mit der Anpassung des Verhaltens zu reagieren – zu stärken.

Die therapeutische Beziehung in der Tagesklinik für Gerontopsychiatrie ist geprägt von einer wertschätzenden Grundhaltung sowohl gegenüber der Lebensleistung als auch gegenüber einer aktuell augenscheinlich nicht zielführenden Verhaltensweise.

Uns geht es darum, dass Sie dieses für sich erkennen und in einer Atmosphäre von Sicherheit neue Verhaltensweisen ausprobieren dürfen. Dies erfordert etwas Überwindung, kann aber auch Freude bereiten, erst recht, wenn man merkt, dass es zu einer Verbesserung im Leben beiträgt.

Das SOK-Modell (Selektion, Optimierung und Kompensation) von Baltes beschreibt drei Strategien für gesundes Altern:

  1. Selektion: Prioritäten setzen und sich auf wichtige Ziele konzentrieren
  2. Optimierung: Ressourcen und Fähigkeiten gezielt einsetzen und verbessern
  3. Kompensation: Verluste ausgleichen, z.B. durch Hilfsmittel oder alternative Strategien

Diese Ansätze können dazu beitragen ein erfülltes und erfolgreiches Altern trotz altersbedingter Veränderungen zu erreichen.

Die Behandlung in der Tagesklinik Gerontopsychiatrie

Wie erhalte ich einen Behandlungsplatz in der Tagesklinik?

Der erste Kontakt mit der Tagesklinik für Gerontopsychiatrie kann sowohl direkt über die Kontaktdaten, die Sie unten auf dieser Seite finden, als auch über niedergelassene Ärzt*innen oder Psychotherapeut*innen erfolgen. Im ersten Schritt wird ein Telefongespräch vereinbart, indem Sie auch genauere Informationen zur Behandlung in der Tagesklinik bekommen können. Da in der Regel nicht sofort ein Behandlungsplatz zur Verfügung steht, können Sie hier erfahren, ab wann eine Behandlung möglich ist.

Wie ist der Tagesablauf strukturiert?

Der äußere Rahmen der Behandlung ist tagesklinisch, das bedeutet, dass die Patient*innen von Montag bis Freitag von 08:00 Uhr bis in der Regel 15:00 Uhr behandelt werden. Krisengespräche werden bis 16:00 Uhr angeboten. Es finden sowohl Einzel- als auch Gruppengespräche statt. Das Angebot beinhaltet nicht nur psychotherapeutische Sitzungen im engeren Sinne, sondern auch Spezialtherapien wie Ergotherapie, Entspannungstraining, Musik- und Tanztherapie sowie körperlich aktivierende Gruppen, die von Physiotherapeut*innen durchgeführt werden. Die Dauer der Behandlung erstreckt sich in der Regel über zirka 6 bis 12 Wochen – mit großen individuellen Unterschieden.

Es findet auch eine medizinische Betreuung statt. Unklare körperliche Beschwerden sollten aber bereits im Vorfeld der Behandlung abgeklärt werden und ggf. begleitend durch den*die Hausärzt*in bzw. Fachärzt*in weiterbehandelt werden.

Ihr auf Sie persönlich abgestimmter Behandlungspfad

Inhaltlich wird mit allen Patient*innen zu Beginn der Behandlung ein Modell der vorliegenden Störung erarbeitet. Dies dient dazu, nicht zielführende Verhaltensweisen zu erkennen und im weiteren Verlauf neue Verhaltensweisen auszuprobieren und zu überprüfen. Auch mögliche Hinderungsgründe für eine Veränderung gilt es aufzudecken und neu zu bewerten. Eigentümer des Behandlungspfades bleiben Sie selbst, Sie bestimmen, wozu Sie bereit sind.

Uns geht es um das Erleben von Selbstwirksamkeit in einer Atmosphäre von Sicherheit und Wertschätzung. Wir wollen Sie dazu ermutigen von alten Pfaden abzuweichen und neue Pfade in der Gemeinschaft ausprobieren zu dürfen. Ziel ist es, Ressourcen zu mobilisieren und wieder mehr Lebensqualität und Selbständigkeit zu gewinnen.

Was geschieht nach Abschluss der Behandlung?

Zum Ende der Therapie hin findet die Entlassungsvorbereitung statt. Diese besteht in einer möglichst nahtlosen Überleitung in eine ambulante Weiterbehandlung, wenn diese nötig ist.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Behandelt werden:

  • affektive Störungen wie Depressionen und bipolare Störungen
  • Trauerreaktionen
  • Psychosen
  • psychosomatische Erkrankungen
  • andere psychische Störungen im Alter

Ausgeschlossen sind Suchterkrankungen.

Angewandt wird ein integratives Behandlungskonzept, hier werden verschiedene Therapieverfahren miteinander kombiniert, um die Stärken verschiedener Ansätze zu nutzen.

In der Regel dauert eine Behandlung sechs bis maximal zwölf Wochen. Die Behandlungsdauer wird individuell angepasst.

In einer Tagesklinik behandelt zu werden, bedeutet, immer wochentags von Montag bis Freitag von 08:00 Uhr bis 15:00 Uhr an der Behandlung teilzunehmen. An den Wochenenden findet keine Therapie statt. Die Patient*innen übernachten zu Hause. Bei psychiatrischen Notfällen können Sie sich außerhalb der Behandlungszeit in unserer Notaufnahme vorstellen, dort ist 24/7 ein*e psychiatrische*r Ansprechpartner*in für Sie da.

Wenn medizinische Gründe vorliegen, die Sie daran hindern, selbständig zur Tagesklinik zu fahren, erhalten Sie einen Transportschein (am Aufnahmetag von Ihrem*Ihrer Hausärzt*in, im Verlauf direkt von der Tagesklinik).

Können Sie selbständig mit dem Auto zur Behandlung fahren, erhalten Sie einen Rabatt auf den Tagespreis für unseren Parkplatz (dieser kostet dann 1 € pro Tag).

Sie können entweder direkt mit uns Kontakt aufnehmen und ein Vorgespräch führen oder sich über Ihren*Ihre niedergelassene*n Arzt*in zu uns vermitteln lassen. Zum Aufnahmetag in der Tagesklinik benötigen wir dann eine Einweisung in die Tagesklinik von Ihrem*Ihrer Hausärzt*in oder Fachärzt*in.

Das Team besteht aus Ärzt*innen, Psycholog*innen, dem Pflegeteam und Spezialtherapeut*innen für Ergo-, Musik-, Tanz- und Bewegungstherapie. Außerdem sind Sozialarbeiter*innen Teil des Behandlungsteams.

Wenn Sie unklare körperliche Beschwerden haben oder Suchtmittel in missbräuchlicher Weise konsumieren, ist es wichtig, vor einer Behandlung in der Tagesklinik für Gerontopsychiatrie diese Störungen abklären und behandeln zu lassen.

Wenn Sie unsicher sind, ob Sie von einer Behandlung in der Tagesklinik profitieren können, wenden Sie sich an die unten angebenden Kontaktstellen für eine erste orientierende Beratung.

Ihre Ansprechpartner*innen

Profilbild

Dr. med. Holger Böhmer

Chefarzt

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Andrea Stohl

Psychiatrische Institutsambulanz