Eine gesunde Arterie – hell, fast weiß, leicht glänzend, überzogen von feinen Gefäßnetzen und mit einem sanften Puls – ist ein beeindruckendes Beispiel für die Perfektion der Natur. Gefäße sind nicht einfach „Rohre“, die Blut transportieren. Sie sind komplexe biologische Strukturen mit eigener Physiologie und Biochemie, die perfekt an ihre jeweilige Funktion angepasst sind.
Arterien leiten das Blut vom Herzen zu den Organen. Ihre kräftige, zugleich elastische Wand enthält Muskulatur, die die Pulsation des Herzens fortsetzt. Venen hingegen besitzen eine dünnere, dehnbarere Wand. Sie dienen als Blutspeicher und transportieren das Blut zurück zum Herzen. Die dritte Art sind die Lymphgefäße – nahezu farblos und mit bloßem Auge kaum sichtbar. Sie sind entscheidend für das Flüssigkeitsgleichgewicht und das Immunsystem des Körpers.
Kommt es zu einer Störung der Blutgefäße, kann das verschiedene Folgen haben – von scheinbar harmlosen Schmerzen über schlecht heilende Wunden bis hin zu schweren Erkrankungen wie Schlaganfällen, Herzinfarkten oder dem Verlust einer Gliedmaße.
Genau hier kommen wir ins Spiel – die Gefäßmediziner. Wir haben uns der Gesundheit Ihrer Blutgefäße verschrieben. Ob Venen oder Arterien, groß oder klein, im Hals, Bauch oder in den Beinen – wir kennen sie alle und wissen, wie wir sie behandeln können.
In unserer Klinik werden sowohl offene Eingriffe als auch minimalinvasive (kathetergestützte) Verfahren durchgeführt. Welche Methode angewendet wird, hängt von vielen Faktoren ab: der Art der Erkrankung, den anatomischen Gegebenheiten und Ihrer individuellen Prognose. Oft kombinieren wir auch beide Ansätze – das nennt man Hybridverfahren.
Im KMG Klinikum Luckenwalde erwartet Sie ein breites Spektrum der modernen endovaskulären Gefäßmedizin und klassischen Gefäßchirurgie.
Ob „Schaufensterkrankheit“, Verengung der Halsschlagader, Erweiterung der Bauchschlagader, Probleme mit Dialysezugängen oder Krampfaderleiden – wir sind für Sie da.
Während Ihres Aufenthalts prüfen wir auf Wunsch auch andere Gefäße im Körper. So zeigen etwa 30 % der Patientinnen und Patienten mit „Schaufensterkrankheit“ (pAVK) zusätzlich eine unbemerkte Verengung der Halsschlagader, die später zu einem Schlaganfall führen kann. Vor jeder Operation erfolgt außerdem eine gründliche kardiologische Untersuchung zur Einschätzung möglicher Risiken.
Unser professionelles Team besteht aus erfahrenen Fachärztinnen und Fachärzten für Gefäßchirurgie sowie speziell geschultem Pflegepersonal. Sie verfügen über umfangreiche Erfahrung im Wundmanagement und im Umgang mit Dialysezugängen. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Sie medizinisch bestens versorgt und menschlich gut aufgehoben sind.
Arterien führen das Blut vom Herzen in die einzelnen Körperteile und Organe und gewährleisten damit die Sauerstoffversorgung. Ist die Zufuhr zu den einzelnen Organen gestört, etwa durch eine Gefäßverengung, so resultiert in der jeweiligen Körperregion eine Sauerstoffunterversorgung. In den Beinen zeigt sich das als Schmerz beim Gehen. Nach einer gewissen Strecke ist man zum Stehenbleiben gezwungen. Nach kurzer Zeit kann der Spaziergang fortgesetzt werden. Wir sprechen von „Schaufensterkrankheit“. Die kalkartigen Verengungen innerhalb der Gefäße, welche den Blutfluss verhindern, nennen wir Arteriosklerose. Ignoriert man jedoch diese Frühzeichen der „Schaufensterkrankheit“, kann es in fortgeschrittenen Stadien zu Ausbildung von Geschwüren (Ulzera) oder zur Gangrän führen, welche ihrerseits unter Umständen eine Amputation nicht mehr umgehen lässt.
Die gleiche „Arterienverkalkung“ kann sich auch in den Halsschlagadern wiederfinden. Frühwarnzeichen wie bei der „Schaufensterkrankheit“ gibt es hier allerdings nicht. In den meisten Fällen hat man keine Symptome. Dafür kann es leider bei starker Verengung der Halsschlagader zum Schlaganfall führen. Eine frühzeitige Diagnostik ist deshalb sinnvoll.
Die Arterienverengung ist eine in der Bevölkerung sehr weit verbreitete Erkrankung, welche vielerlei Ursachen haben kann. Zu diesen gehören fettreiche Ernährung, Rauchen, Umwelteinflüsse und genetische Faktoren. Wir beraten Sie ausführlich über die notwendigen diagnostischen Schritte und Therapiemöglichkeiten.
Venen haben eine grundsätzlich andere Beschaffenheit und Funktion als Arterien. Sie befördern das Blut von den einzelnen Organen zurück zum Herzen. Außerdem gelten sie als Blutspeicher. Erkrankt diese Art von Gefäßen, so kriegen wir das ebenfalls deutlich zu spüren. Weit verbreitet sind sogenannte „Krampfadern“, medizinisch – Varizen. Abgesehen vom ästhetischen Aspekt, treten unselten Schwere, nächtliche Unruhe und Schmerzen in den Beinen auf. Im Spätstadium führt die Erkrankung auch zu Durchblutungsstörungen mit nicht mehr abheilenden offenen Wunden und Geschwüren. Menschen mit „stehendem Beruf“ sind besonders vorbelastet. Außerdem beherbergt die Erkrankung die Gefahr einer Venenthrombose mit sekundären Folgen. Die vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten erläutern wir Ihnen gern.
Menschen, die an chronischer Niereninsuffizienz leiden und im Endstadium der Erkrankung auf die Dialyse angewiesen sind, brauchen auch einen Dialysezugang für die „Blutwäsche“. Hierbei unterscheiden wir temporäre und permanente Zugänge.
Zu den temporären Zugängen zählen Dialyse-Katheter (Shaldon-, Demers-, Vorhofkatheter), welche aber wegen ihres Kontaktes zur Außenwelt nur eine begrenzte Zeit lang im Körper verbleiben dürfen.
Die permanenten Zugänge werden in einer kleinen Operation angelegt, laufen im Inneren des Köpers unter der Haut und haben keinen Kontakt nach außen. Es handelt sich um sogenannte „Fisteln“ oder „Shunts“, welche einen hohen Blutfluss aufweisen und den Nierenärzten ermöglichen, hier eine Dialysemaschine anzuschließen.
In unserer Klinik bieten wir unseren Patienten sowohl die Anlage als auch Reparaturen jeglicher Art die Dialysezugänge betreffend an.
Die Aorta ist die Hauptschlagader in unserm Körper. Die eher seltenen Erkrankungen der Aorta sind gefährlich, besonders darum, weil sie kaum Beschwerden bereiten. Die Diagnose erfolgt meist zufällig. Der andere Fall ist leider der, bei welchem die Patienten notfallmäßig ins Krankenhaus eingeliefert werden und trotzdem nur noch wenige Überlebenschancen haben. Genau aus diesem Grund sollten Erkrankungen der Aorta in einem stabilen Stadium behandelt werden, bevor es zu dem verheerenden Ereignis kommt. Eine zufällig entdeckte Aortenerkrankung sollte also nicht auf die leichte Schulter genommen und als unwichtige Nebendiagnose abgestempelt werden.
Wir unterscheiden mehrere Krankheitsbilder: die krankhafte Aussackung der Hauptschlagader (Aneurysma), die Ablösung der inneren Schicht des Gefäßes (Dissektion) und die Verengung der Aorta. Die Letztere wird durch „Kalkablagerungen“ herbeigeführt und entspricht der bereits im Kapitel „Arterienerkrankungen“ erörterten Arteriosklerose. Sowohl Aneurysmen als auch Dissektionen sind gefährliche Erkrankungen. Sie müssen sorgfältig ausdiagnostiziert werden und bedürfen entweder einer kathetergestützten Stentimplantation oder einer offenen Operation. Wichtig ist hier schnelles Handeln.
Klara Wittich
Telefon: +49 33 71 - 69 93 79
E-Mail: k.wittich@kmg-kliniken.de
Simone Falkmann
Telefon: +49 33 71 - 69 92 33
E-Mail: s.falkmann@kmg-kliniken.de
Dr. med. Leonid Ladyshenskij
Chefarzt Gefäßchirurgie
Prof. Dr. Dr. med. habil. Bernd Michael Harnoss
Oberarzt
Veronika Sliziuk
Fachärztin
Annika Schröder
Stationsleitung
Klara Wittich
Sekretariat