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Psychiatrische Kliniken am KMG Klinikum Güstrow führen die Behandlung mit S-Ketamin für Patient*innen mit depressiven Erkrankungen ein

| KMG Klinikum Güstrow

Die psychiatrischen Kliniken am KMG Klinikum Güstrow haben die Behandlung mit S-Ketamin für Patient*innen mit depressiven Erkrankungen eingeführt. Seit drei Jahren ist das Medikament für psychiatrische Notfälle zugelassen, ein gutes Jahr länger für Erwachsene mit schweren Depressionen, bei denen mindestens zwei andere Antidepressiva nicht gewirkt haben.

Dr. Anne Kruttschnitt, Leiterin des Zentrums für Psychiatrie und Chefärztin der Klinik für Allgemein- und Suchttherapie: „Es war mir ein großes Anliegen, diese relativ neue Behandlungsoption für unsere psychiatrischen Kliniken einzuführen. S-Ketamin wird als Nasenspray verabreicht und ist für viele Patientinnen und Patienten, die auf herkömmliche Antidepressiva nicht ausreichend ansprechen, eine effektive Therapieoption. Es wirkt schnell und verbessert damit rasch die Lebensqualität.“

Dr. Böhmer, Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie: „Im Bereich der Psychiatrie für Menschen im Alter ab 60 Jahren aufwärts setzen wir das Medikament im tagesklinischen Bereich ein. Wichtig ist dabei, dass das Medikament nicht losgelöst verabreicht wird, sondern im Rahmen unseres sechs bis acht Wochen umfassenden Programms der tageklinischen Behandlung. In einem angenehmen und unterstützenden Umfeld kümmert sich unser gesamtes Team – erfahrene Ärztinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Pflegefachkräfte – in einer intensiven und individualisierten Betreuung um unsere Patientinnen und Patienten.“

Die Therapiepläne des tagesklinischen Programms werden individuell an die Bedürfnisse und Fortschritte der Patient*innen angepasst. Regelmäßige Gespräche in der Gruppe und ergänzende Einzelsitzungen geben den Betroffenen die Möglichkeit, ihre aktuellen Themen anzusprechen und von Menschen in ähnlichen Situationen zu lernen oder eigene Verhaltensmuster in ihnen wiederzuerkennen. Zur besseren Bewältigung der depressiven Erkrankung werden Selbsthilfestrategien gefördert und Bewältigungsmechanismen vorgestellt. Während des gesamten Prozesses wird die Medikation kontinuierlich überwacht und angepasst.

Dr. Kruttschnitt ergänzt: „Depressive Erkrankungen sind weit verbreitet – so weit verbreitet, dass sich in den USA Forscherteams seit einigen Jahren mit der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Depressionen und Posttraumatische Belastungsstörungen beschäftigen. Einen Impfstoff gibt es zwar noch nicht, aber eine andere neue Behandlungsoption, die in zahlreichen Studien bereits gut in der Wirksamkeit belegt werden konnte. Es geht um den Wirkstoff Ketamin, der seit vielen Jahren in der Medizin auf dem Gebiet der Anästhesiologie zum Einsatz kommt. Durch seine jüngere Zulassung auch bei depressiven Episoden konnte Ketamin schon vielen Patientinnen und Patienten auf diesem Gebiet helfen. Wir schauen uns jeden Fall genau auf die Eignung zu dieser Behandlungsmethode an und setzen es auch bei Erwachsenen im Bereich der Allgemeinpsychiatrie ein – immer begleitet und überwacht.“

Anmeldungen für die tagesklinische Behandlung der Gerontopsychiatrie sind unter der Telefonnummer +49 38 43 – 34 21 89 möglich.
Die Klinik für Allgemeinpsychiatrie und Suchttherapie ist unter +49 38 43 – 34 23 01 erreichbar.
Nähere Informationen zum Zentrum Psychiatrische Kliniken erhalten Sie hier.