Wittstock / Pritzwalk. Für Patient*innen mit Bauchwassersucht, in der Fachsprache Aszites genannt, bieten die KMG Klinika Wittstock und Pritzwalk jetzt mit alfapump eine Lösung an, die eine dauerhafte Verbesserung der Lebensqualität möglich macht.
Aszites kann eine Folge fortgeschrittener Leber- und einiger Krebserkrankungen sein. Auch Herzinsuffizienz ist eine mögliche Ursache. Flüssigkeit sammelt sich im Gewebe und vor allem im Bauchraum. Das bedeutet für Patient*innen eine enorme Einschränkung der Lebensqualität. Der Bauch fühlt sich geschwollen und hart an, es entsteht ein unangenehmes Druck- und Völlegefühl. Auch Kurzatmigkeit sowie Energie- und Appetitlosigkeit können als Symptome auftreten.
Dr. Fritz Ferdinand Köstermann, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II am KMG Klinikum Wittstock, erläutert: „Aszites wird unter anderem konventionell mit entwässernden Medikamenten behandelt. In schwereren Fällen kann eine Punktion des Bauchraums mit einer Nadel erforderlich sein, um die Flüssigkeit zu entnehmen. Das birgt das Risiko von Infektionen.“
Die belgische Sequana Medical NV hat mit alfapump ein System entwickelt, das eine automatisierte und natürliche Behandlung von Aszites ermöglicht. Hierzu der Hersteller: „Die alfapump ist eine vollimplantierbare, batteriebetriebene Pumpe für die Behandlung von Aszites. Sie leitet Aszitesflüssigkeit langsam über den Tag verteilt aus der Bauchhöhle in die Blase, wo sie auf natürlichem Wege aus dem Körper ausgeschieden wird. Dank der vollständigen Implantation des Systems gibt es keine Öffnungen oder Schläuche, die den Körper verlassen.“
Dr. Köstermann freut sich, alfapump nun auch Patient*innen in der Prignitz und in Ostprignitz-Ruppin anbieten zu können, die bislang für diese Option bis nach Oranienburg oder Berlin fahren mussten: „Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir unseren Patientinnen und Patienten mit alfapump jetzt in Kooperation mit meinem Kollegen Michael Häßle eine Möglichkeit bieten können, die ihnen Lebensenergie und Appetit zurückbringt, das körperliche Wohlgefühl steigert und auch Symptome wie Kurzatmigkeit lindern kann. Das ist ein großer Zugewinn an Lebensqualität, den keine andere Behandlungsoption bietet.“
Dr. Köstermann stellt die Diagnose und kümmert sich um die Nachbetreuung der Patient*innen. Die Implantation der alfapump wird am KMG Klinikum Pritzwalk durch den Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dr. Michael Häßle, vorgenommen.
Dr. Michael Häßle: „Der Eingriff ist relativ unkompliziert und erfordert nur einen kurzen, einmaligen stationären Aufenthalt. Es sind nur drei kleine, wenige Zentimeter lange Schnitte erforderlich, um die dünnen Katheter in die Harnblase und die Bauchhöhle einzubringen und die Pumpe unter der Haut in den Oberbauch zu implantieren. Die Implantation der alfapump ist eine sehr bereichernde Erweiterung unseres Behandlungsspektrums.“
Nähere Informationen finden sich auf der Webseite www.kmg-kliniken.de unter der Klinik für Innere Medizin II am KMG Klinikum Wittstock oder unter der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am KMG Klinikum Pritzwalk.