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Taub geborenes Mädchen aus Kabul wurde im KMG Klinikum Güstrow mit einem Cochlea Implantat versorgt

| KMG Klinikum Güstrow

Güstrow. Am Donnerstag, dem 17. März 2022, wurde Asia aus Kabul am KMG Klinikum Güstrow mit einem Cochlea Implantat versorgt. Bei dem vierjährigen Mädchen wurde kurz nach Ihrer Geburt Taubheit diagnostiziert. Eine Versorgung mit einem Hörimplantat war in Afghanistan nicht möglich.

Im August 2020 wendeten sich die Eltern an die Lehnhardt Stiftung und baten um Hilfe bei der Vermittlung einer Cochlea Implantation. Der Antrag auf Kostenübernahme für das Cochlea Implantat wurde bei „Ein Herz für Kinder“ über die Lehnhardt Stiftung eingereicht und bewilligt.

Dann mussten einige bürokratische Hindernisse überwunden werden. Da die deutsche Botschaft In Kabul geschlossen und in Pakistan angesiedelt worden war, musste die achtköpfige Familie nach Pakistan ausreisen. Der Antrag auf ein Visum nach Deutschland wurde am 2.September 2021 gestellt und am 10. Februar 2022 von der Deutschen Botschaft bewilligt. Die Einreise von Vater und Tochter nach Berlin erfolgte am 8. März.

Vor der Versorgung mit einem Cochlea Implantat durch den Chefarzt der Klinik für Hals- Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Prof. Dr. Tino Just, wurde an zwei Tagen eine umfangreiche Hördiagnostik unter der Leitung von Dr. Dörte Fischer, Leiterin der Audiologischen Abteilung am KMG Klinikum Güstrow, durchgeführt. Bereits am vierten postoperativen Tag konnte die Erstanpassung des Sprachprozessors vorgenommen werden.

Die weiteren Kontrollen erfolgen derzeit durch die Implantatfirma in Berlin. Die Anpassung und Sprachtherapie wird in vier Wochen am KMG Klinikum Güstrow weitergeführt.

Auch die weitere Nachsorge in Afghanistan wird durch die Implantatfirma sowie Audiolog*innen und HNO-Ärzt*innen in Kabul gewährleistet. Es wird darüber hinaus ein enger Kontakt zwischen der HNO-Klinik am KMG Klinikum Güstrow, der Implantatfirma, der Lehnhardt Stiftung und der Familie bestehen bleiben, um die Nachsorge lebenslang zu sichern.

Prof. Dr. Tino Just: „Ich freue mich sehr über die enge Kooperation mit der Lehnhardt Stiftung. Ich setze mich seit vielen Jahren dafür ein, jungen Menschen die Welt des Hörens zu eröffnen. Dass wir dies in Güstrow durch Vermittlung der Lehnhardt Stiftung auch für Kinder anbieten, die aus Ländern kommen, in denen sie diese Möglichkeit nicht haben, ist eine wirklich großartige Sache.“

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