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Kompetenzbündelung im Zentrum für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie unter der Leitung von Dr. Oliver Wittig am KMG Klinikum Güstrow

| KMG Klinikum Güstrow

PD Dr. Henker erprobt neuartiges Zwischenwirbelgelenksimplantat zur Vermeidung von Bandscheibenoperationen im Rahmen einer klinischen Anwendungsstudie

Güstrow. Am KMG Klinikum Güstrow wurde unter der Leitung von Dr. Oliver Wittig das Zentrum für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie eingerichtet. Das Zentrum bündelt die fachlichen Kompetenzen des hoch spezialisierten Ärzteteams sowie eines eigens für die Fachbereiche ausgebildeten Pflege- und Therapieteams.

Dr. Oliver Wittig war vor der Zentrumsbildung bereits Chefarzt der Klinik für Orthopädie am KMG Klinikum Güstrow. Strukturell ist das Zentrum in eng kooperierende Departments aufgeteilt. Departmentleiter für den Bereich Unfallchirurgie ist der langjährige KMG Oberarzt Sergey Ivanov, der als D-Arzt auch für die Versorgung von Arbeits- und Wegeunfällen zuständig ist. Rex Koschak leitet das Department Orthopädie. Das Department Wirbelsäulenchirurgie wird bereits seit April 2021 von PD Dr. Christian Henker verantwortet.

PD Dr. Henker hat nun ein Verfahren an das KMG Klinikum Güstrow geholt, bei dem im Rahmen einer Anwendungsstudie ein Implantat verwendet wird, das Zwischenwirbelgelenke – in der Fachsprache Facettengelenke genannt – verbindet und so eine Bandscheibenoperation oder eine vollständige Versteifung des Bewegungselements verhindert. Das kleine Implantat stammt von der israelischen Firma Zygofix, hinter der ein erfahrener Entwickler von Medizinprodukten steht. Es hat innerhalb der EU eine CE-Kennzeichnung für Medizinprodukte und wird außer am KMG Klinikum Güstrow derzeit von Prof. Giovanni Grasso an der Universität Palermo und von Prof. Attila Schwarcz an der ungarischen Universität Pécs verwendet. Weitere europäische Studienzentren werden folgen.

PD Dr. Henker erläutert: „Ich habe mich auf die Suche nach solchen Implantaten gemacht, da viele ältere Patientinnen und Patienten mit einer Spinalkanalstenose auch eine Arthrose der Facettengelenke haben, die in Teilen für ihre Rückenschmerzen verantwortlich ist. Um eine vollständige Fusion und somit Versteifung mit deutlich längerer OP-Zeit, höherem Blutverlust und höheren Komplikationsraten zu umgehen, erscheint die alleinige Facettenfusion eine sinnvolle Alternative. Der Einsatz des Implantats erfolgt bei der Operation der Spinalkanalstenose. Ein zusätzlicher Eingriff ist also nicht nötig, vielmehr ist die Methode eine schonende Erweiterung der herkömmlichen Operation. Ich freue mich sehr darüber, dass wir das Implantat bereits mehrfach erfolgreich einsetzen konnten.“

Chefarzt Dr. Oliver Wittig ergänzt: „Diese neuartige Möglichkeit aus dem Bereich der Wirbelsäulenchirurgie ist nur ein Beispiel für die Weiterentwicklung unserer Kompetenzen für unsere Patientinnen und Patienten. Durch das enge Ineinandergreifen von Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie können wir in unserem Zentrum darüber hinaus die Behandlung schwieriger und komplexer Fälle ermöglichen. Wir verbinden hierbei langjährige Erfahrung mit neu erworbenen Kompetenzen.“

 

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