Hightech für überwachungspflichtige Patient*innen: KMG hat 685.000 € in den Ausbau der digitalen Struktur der Güstrower Intensivstation investiert.
Güstrow. Ende Dezember 2024 wird die Intensivstation des KMG Klinikums Güstrow nach umfassenden Renovierungsarbeiten und Erweiterungen der digitalen Infrastruktur wieder vollständig in Betrieb genommen. Während der siebenwöchigen Bauphase war und ist die intensivmedizinische Versorgung der Patient*innen durchgehend sichergestellt. In die Baumaßnahmen sowie in die neue Medizintechnik wurden insgesamt 685.000 Euro investiert.
Dieser Schritt ist Teil des größeren Projekts „Digitalisierung im Gesundheitswesen“. In den nächsten Bauabschnitten stehen weitere Umbauten an, um den Aufwachraum, die zentrale Notaufnahme und den OP-Bereich zu digitalisieren.
Es wurden 9,6 Kilometer Datenkabel verlegt, um die Voraussetzungen zur Digitalisierung der Intensivstation zu schaffen. Als zentrales Element der Umbaumaßnahmen wurden hochmoderne Deckenversorgungseinheiten (DVE) an den Intensivbetten installiert. Sie enthalten die komplette lebenserhaltende Technik und halten den Fußboden frei. Das schafft eine strukturierte Umgebung für die Überwachung von Patient*innen in intensivmedizinischer Behandlung.
Je nach Bedarf können die DVE mit unterschiedlicher Technik ausgestattet werden, darunter Überwachungs- und Infusionstechnik, die Gasversorgung mit Sauerstoff sowie die Druckluft und Sauerstoff für Beatmungsgeräte. Darüber hinaus sind die Strom- und Netzwerktechnik bereits für die digitale Patientenakte vorbereitet, was dann einen schnellen und unkomplizierten Datenabgleich ermöglichen wird.
Zusätzlich verfügen die DVE über ein modernes LED-Lichtsystem. Zusammen mit den Fototapeten, die an den Decken angebracht wurden, wirkt sich das positiv auf den Heilungsprozess der Intensivpatient*innen aus. Diese Maßnahmen tragen auch zur Schaffung einer angenehmen Arbeitsatmosphäre für das medizinische Personal bei.
Dr. Christoph Busjahn, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, hebt die Vorteile des digitalen Umbaus für Patient*innen und Mitarbeitende hervor: „Mit der fortschreitenden Digitalisierung werden analoge Dokumentationen, die zeitintensiv sind, schrittweise durch digitale Lösungen ersetzt. Hierfür muss dann noch die Ausstattung mit den entsprechenden Computern sowie der dazugehörigen Software erfolgen. Dadurch erhöhen wir zukünftig die Sicherheit in der Dokumentation und entlasten unser Personal. Das schafft mehr Zeit für die Kernkompetenzen der Ärzt*innen und Pflegefachkräfte in der direkten Patientenversorgung. Zudem werden gesetzliche Vorgaben erfüllt, und die Zusammenarbeit mit anderen Krankenhäusern wird vereinfacht. Die Patientenakte kann dann schließlich digital mitgegeben werden. Und darüber hinaus sind Televisiten mit auswertigen Spezialist*innen leicht umsetzbar.“
Dr. Busjahn spricht auch ökologische Aspekte und zukünftige Entwicklungen an: „Durch die digitale Dokumentation wird der Papierverbrauch erheblich reduziert, was dazu beiträgt, materielle Ressourcen zu schonen. Außerdem haben wir mit der vernetzten Medizintechnik eine strategische Basis für innovative Therapieansätze in der Intensivmedizin geschaffen. So könnte beispielsweise eine kontinuierliche Blutzuckermessung in Zukunft eine optimierte, automatisierte medikamentöse Blutzuckerregulation ermöglichen.“