Im ersten Quartal des Jahres 2025 konnte am KMG Klinikum Güstrow das erste AltersTraumaZentrum in Mecklenburg-Vorpommern von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert werden.
Damit haben die Verantwortlichen am KMG Klinikum darauf reagiert, dass durch die älter werdende Bevölkerung die Anzahl an Patient*innen mit alterstraumatologischen Verletzungen stetig gestiegen ist und ein entsprechendes Versorgungskonzept eingeführt werden musste. Durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Unfallchirurgie und Geriatrie – also Altersmedizin – trägt das AltersTraumaZentrum dazu bei, die Sicherheit und Qualität in der Versorgung älterer Menschen zu erhöhen, die einen Unfall erlitten haben.
Sergey Ivanov, Departmentleiter Unfallchirurgie im Zentrum für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie am KMG Klinikum Güstrow, erläutert: „Ältere Menschen, die einen Unfall erleiden, werden zwar primär zur Behandlung der Unfallfolgen in unsere Zentrale Notaufnahme gebracht, gleichzeitig liegen bei ihnen jedoch häufig parallel mehrere chronische Grunderkrankungen vor, die mitbehandelt werden müssen. Für die akuten Unfallfolgen sind wir von der Unfallchirurgie die Spezialistinnen und Spezialisten. Für die chronischen Erkrankungen und deren Behandlung kommt die Expertise des Kollegiums unserer Klinik für Geriatrie hinzu. Durch die Bündelung der Kompetenzen beider Fachrichtungen erhalten unsere älteren Patientinnen und Patienten somit die bestmögliche und effizienteste Behandlung.“
Die Zertifizierung ist an hohe Anforderungen geknüpft, die in einem strengen Zertifizierungsprozess überprüft und auch in Zukunft in regelmäßigen Abständen überwacht werden. So müssen personelle Voraussetzungen ebenso erfüllt sein wie räumliche und apparative. Darüber hinaus müssen streng koordinierte und aufeinander aufbauende Behandlungspfade eingehalten werden.
Dr. Renate Linder, Chefärztin der Klinik für Geriatrie am KMG Klinikum Güstrow, erläutert, warum eine alterstraumatologische Komplexbehandlung notwendig ist, um Patient*innen mit dem bestmöglichen Behandlungsergebnis entlassen zu können, und aus welchen Komponenten diese Komplexbehandlung besteht: „Zum einen dürfen wir bei älteren Menschen nicht aus den Augen verlieren, dass sie häufig bereits Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Osteoporose mitbringen. Die – zumeist medikamentöse – Therapie dieser Begleiterkrankungen muss selbstverständlich unabhängig von der Behandlung der Unfallfolgen parallel fortgesetzt werden, damit wir hier keine Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustands erleben. Des Weiteren ist es wichtig, dass wir die Patientinnen und Patienten schnell wieder mobilisieren und bereits im Krankenhaus rehabilitative Maßnahmen durchführen, damit sie nach Möglichkeit wieder in ihre gewohnte häusliche Umgebung entlassen werden können. Unser Ziel ist es, Pflegebedürftigkeit nach einem Unfall zu verhindern.“
Thomas Bürger, Geschäftsführer des KMG Klinikums Güstrow, ist stolz auf die Teamleistung: „Ich möchte mich herzlich bei Dr. Renate Linder und Sergey Ivanov sowie bei den gesamten Teams von Unfallchirurgie und Geriatrie bedanken, dass Sie es mit großer Disziplin auf die Beine gestellt haben, die notwendigen Prozesse zu etablieren, damit wir den Zertifizierungsanforderungen Genüge tun. Wir sind gemeinsam sehr stolz darauf, dass wir mit der Zertifizierung unseres AltersTraumaZentrums diese wesentliche Verbesserung für ältere Menschen mit vereinter Kraft der Teams als erstes Klinikum im Land Mecklenburg-Vorpommern erreichen konnten.“